Den Moment, wenn ein Torwart einen Elfmeter in der regulären Spielzeit in die Wolken von Bochum schießt, muss man erst einmal toppen. Milos Pantovic ist das gegen die TSG Hoffenheim gelungen. Mit einem Schuss aus über 60 Metern ins leere Tor.
Gegen die TSG das 2:0, gleichbedeutend mit der Entscheidung für den VfL Bochum. Da trifft es sich gut, dass der Offensiv-Allrounder nach Spielen eine ganze Zeit braucht, um abzuschalten. Denn die Zeit, die er nicht geschlafen hat, konnte er nutzen, um Nachrichten nach seinem Traumtor zu beantworten. Pantovic betont im RS-Gespräch: "Ich hatte hunderte Nachrichten auf dem Handy. Nach 24 Stunden hatte glaub ich jeder eine Antwort. Oft wurde mir das Tor geschickt, ich habe es jedes Mal wieder angeschaut."
Gute Laune also beim Spieler und bei der Mannschaft, die durch die Länderspielpause etwas ausgebremst wurde. Erst am Samstag (20. November) geht es weiter.
Wir bleiben der VfL Bochum, der Aufsteiger, der unbedingt die Klasse halten will. Wir machen uns aber auch nicht kleiner als wir sind
Milos Pantovic
Dann mit dem schwierigen Spiel in Leverkusen. Die Ausgangslage ist klar, Bayer ist der Favorit, aber Bochum kommt mit einem anderen Selbstverständnis als noch zu Beginn der Spielzeit, wie Pantovic bestätigt: "Ich würde am liebsten heute schon gegen Leverkusen spielen. Aber das ist eben der Fußball. Manchmal hat man eine Länderspielpause, wo man vorher auf den Sack bekommen hat, da hast du eine ganz schlechte Laune in der Pause. Jetzt ist es anders. Wir sind in einer guten Form, das erlaubt uns aber nicht, auf einer hohen Welle zu fliegen oder etwas weniger zu machen. Wir bleiben der VfL Bochum, der Aufsteiger, der unbedingt die Klasse halten will. Wir machen uns aber auch nicht kleiner als wir sind. Aber wir flippen auch nicht aus, mit Leverkusen wartet ein Champions-League-Niveau auf uns mit unfassbar guten Spielern. Da sollte man nicht so enttäuscht sein, wenn es nicht so läuft wie geplant. Aber natürlich gehen wir mit einem anderen Selbstbewusstsein in die Partie als zu Beginn der Spielzeit."
Was auch auf den ehemaligen Bayern-Spieler zutrifft, über den Hermann Gerland mal sagte, dass er ordentlich Gas geben müssen, um sich durchzusetzen und ihm noch eine ganze Menge fehlen würde. Pantovic mit Blick auf die damalige Kritik vom "Tiger": "Ich kenne ihn schon ein paar Jahre, ich bin durch seine Schule gegangen. Die Leute haben mich ein bisschen belächelt, als ich zum VfL kam und sagte, mein Ziel ist es aufzusteigen. Das haben wir jetzt erfüllt, jetzt müssen wir in der Liga bleiben. Und ich hoffe, Hermann Gerland ist auch mit meiner Entwicklung zufrieden." cb / gp